Der Verein Swiss Privacy Foundation setzt sich für den Schutz der digitalen Privatsphäre, für Meinungs- und Versammlungsfreiheit und den ungehinderten Informationszugang ein. Dazu werden praxisorientierte Workshops, Anleitungen und entsprechende Dienste zur freien Nutzung angeboten.
Eine freie, demokratische Gesellschaft muss sich stets weiterentwickeln und erneuern können. Dazu braucht es Platz für Kontroversen und Experimente. Es ist wichtig, dass sich das Individuum möglichst frei und ungezwungen in der Gesellschaft entfalten kann. Dafür stehen unsere verfassungsmässig garantieren Grundrechte ein.
Das Recht auf freie Meinungsäusserung, ohne dass einem Nachteile daraus erwachsen, der Schutz der Privatsphäre, Versammlungsfreiheit und ungehinderter Zugang zu Informationen tangieren mehr und mehr die digitale Gesellschaft. Sie bilden auch die Grundlage der informationellen Selbstbestimmung und des Datenschutzes. Solange nicht ein staatliches Gesetz oder die Rechte anderer entgegenstehen, setzt sich die Swiss Privacy Foundation dafür ein, dass jedeR das Recht und die Möglichkeit behält, selbst zu bestimmen, welche Informationen er oder sie über sich selbst preisgibt.
Die Swiss Privacy Foundation beschäftigt sich primär mit den praktischen Aspekten des Datenschutzes. Wir stehen dafür ein, dass wir nicht nur das Recht auf informationelle Selbstbestimmung besitzen, sondern es auch aktiv ausüben können. Im Zentrum der Aktivitäten stehen daher praxisorientierte Workshops & Anleitungen und der Betrieb von entsprechenden Server-Diensten. Das Themenspektrum reicht von "spurenarm surfen" über "anonym surfen" und "Daten und E-Mails verschlüsseln" bis zu "Internet-Zensur und Sperren umgehen".
Die regelmässigen Workshops zur digitalen Selbstverteidigung richten sich an lokal Interessierte, Organisationen und Schulen. Die Dienste, wie z. B. Tor-Server, ermöglichen anonymes Surfen und zensurresistentes Veröffentlichen von Informationen speziell auch in der wachsenden Anzahl stark regulierender bis autoritär-repressiver Staaten, wie China, Iran, Kuba, Nordkorea, Saudi-Arabien, der Türkei, Nepal oder den Malediven.
Zusätzlich möchten wir die Zusammenarbeit und den Austausch mit Fachleuten, JournalistInnen, Grundrechtsorganisationen und Parteien fördern. Die Swiss Privacy Foundation ist Gründungsmitglied der Digitalen Gesellschaft in der Schweiz.
Der Verein wurde anfangs 2010 gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören u. a. verschiedene IT Security- und Netzwerk-Spezialisten, eine Aargauer Grossrätin, der Präsident der Piraten Partei Schweiz und ein Jurist und Mitarbeiter eines kantonalen Datenschutzbeauftragten.
Über dreissig Workshops in Digitalem Aikido haben stattgefunden. Der Verein hat in den letzten Jahren durchgänging mehrere Tor-Exit-Nodes sowie Tor-Bridges und redundante, zensurfreie DNS-Server betrieben.
Im Jahr 2015 haben die Vereinsversammlung der Swiss Privacy Foundation und der sich in Gründung befindende Verein Digitale Gesellschaft beschlossen, ihre Aktivitäten zukünftig zusammenzulegen. Ende 2015 wurde der Verein gegründet, welcher im März 2016 als gemeinnützig anerkannt worden ist.
Die neue NGO versteht sich als eine Bürgerrechts- und Konsumentenschutzorganisation. Das Ziel ist der Erhalt und die Förderung einer freien, offenen und nachhaltigen digitalen Gesellschaftauf dem Hintergrund der Persönlichkeits- und Menschenrechte. Die Tätigkeit umfasst auch weiterhin das Anbieten von Diensten, Software-Projekten und Workshops zur digitalen Selbstverteidigung. Wie die Swiss Privacy Foundation wird sie sich also auch (weiterhin) den praktischen Aspekten des Datenschutzes widmen.
Wer den Verein Digitale Gesellschaft unterstützen möchte, stehen weitere Informationen und ein Kontaktformularzur Verfügung.